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THE CHOICE, die Challenge, die alles verändert. 45 Frauen – 8 Männer, aber nur 4 davon sind Prinzen. Der Kampf um die Herzen der künftigen Könige, auf die schon bald ein Reich wartet, beginnt.

Juliana lebt in bescheidenen Verhältnissen. Ihr einziges Bestreben ist es, ihrer verarmten Familie finanziell unter die Arme zu greifen und so ein besseres Leben im Königreich Giant Arks zu ermöglichen.

Da es das Gesetz verlangt, stellt sich Juliana widerwillig der THE CHOICE Jury und wird überraschend eine der Erwählten. Dazu gezwungen, in den Palast zu ziehen, wirft Juliana ihre Pläne über den Haufen. Schnell muss sie sich in die fremde Umgebung einfügen, denn hinter den prunkvollen Fassaden des Königshauses ist längst eine erbitterte Schlacht um die Zuneigung der Prinzen ausgebrochen. Dabei hat Juliana einen Kampf bereits zu Beginn verloren: nämlich den um ihr Herz.

Tauche ein in eine Welt voller Romantik, Geheimnisse und düsterer Machenschaften. Romantasy und Dystopie vereint in einem atemberaubenden Abenteuer - THE CHOICE

Leser:innenstimmen


Leseprobe

Prolog

135 nach Exodus

»Los! Schnell! Hier durch.« Mit dem Fuß hielt ich die schwere Metalltür auf, die die kilometerlangen Katakomben mit der Sicherheitszentrale von Western Havens Palast verband.

Jetzt musste alles schnell gehen. Schnell und geräuschlos, wie eine Giftschlange, die sich an ihr Opfer anpirschte, kurz bevor sie zubiss, bewegten wir uns vorwärts. Töten lag nicht in unserem Fokus. Vielmehr wollten wir ein Statement setzen und für unsere Freiheit kämpfen. Die Unterdrückung musste ein Ende haben und heute war der perfekte Tag dafür.

Sie waren viel zu arrogant, als dass sie damit rechneten von uns am Tag der Entscheidung von The Choice angegriffen zu werden. Das wird sie kalt erwischen.

Mein Gesicht war unter dem Helm der Palastwachenuniform schweißnass. Kurz blitzte das Lächeln meiner Frau vor meinem inneren Auge auf. Kerstin dachte, dass ich auf einem Treffen mit anderen Händlern in Eternity Shore war. Ich konnte sie mit all dem hier nicht belasten. Sollte etwas schiefgehen und ich gefangen genommen werden … je weniger sie wusste, desto sicherer war sie und der Rest unserer Familie. Auch wenn es wichtig und richtig war. Am Ende des Tages verstießen wir gegen Gesetze und waren Rebellen. Wir wurden schon viel zu lange unterdrückt, geächtet, verfolgt und abgeschlachtet.

Gerade schlüpfte der Letzte von uns in den Gang und ich ließ die Tür ins Schloss fallen. Im Laufschritt folgte ich meinem Team durch den spärlich beleuchteten Korridor Richtung Sicherheitszentrale. Meine Aufgabe war es, die Live-Übertragung in die Königreiche zu unterbrechen. Ein letztes Mal wende ich mich an die Anführer der einzelnen Gruppen, bevor sich unsere Wege trennen: »Vic, du und deine Gruppe, ihr kümmert euch um die Bewerberinnen und die Kandidaten. Treibt sie zusammen, aber krümmt ihnen kein Haar. Wir sind keine Terroristen, wir kämpfen nur für unsere Freiheit und das möglichst ohne Blutvergießen! Paul, ihr seid für die Ablenkung zuständig.« Die beiden Einheiten strömten in die Gänge links und rechts von mir, sodass nur noch eine übrigblieb. »Und ihr, Männer, kommt mit mir.« Ich winkte mit der Hand geradeaus und wir setzten uns lautlos in Bewegung. Mit den entsicherten Waffen im Anschlag erreichten wir schon bald die Sicherheitszentrale.

Als ich die dunkle Holztür öffnete, ließ ich die Waffe erleichtert sinken. Der Vorraum zur Zentrale war unbesetzt. Die letzten Tage hatte ich ausspioniert, wann die Wachen wechselten. Das war auch der Grund, warum ich wusste, dass wir noch etwas mehr als fünf Minuten Zeit hatten, um unbemerkt bis zur Schleuse, die letzte große Hürde vor unserem Ziel, zu kommen. Von der Wache, deren Uniform ich mir ›geliehen‹ hatte, hatte ich auch den Zugangsausweis. Blieb nur zu hoffen, dass der Plan aufging.

Endlich erreichten wir die Schleuse und das Interface in meinem Ohr knackte, eine der letzten Reliquien aus der Alten Welt.

»Joshua, hier sind mehr Wachen, als wir dachten. Was sollen wir tun?«

Verdammt, das war nicht gut. Das bedeutete, uns standen keine fünf Minuten mehr zur Verfügung. Damit war der Plan hinfällig. In meinem Kopf spielte ich alle Varianten durch, aber es blieb uns nichts anderes übrig, wir mussten uns offenbaren und sofort zuschlagen.

Mein Zeigefinger glitt an den Knopf des Interfaces und ich drückte ihn, um die Frequenz freizugeben.

»Eric, uns bleibt nichts anderes übrig. Du weißt, was zu tun ist. Ihr habt zwei Minuten.«

Es knackte und ein »Alles klar«, gab mir zu verstehen, dass jetzt die Stunde der Wahrheit kam. Mit einem Handsignal brachte ich die Männer vor der Schleuse in Stellung, entriegelte sie und wir stürmten hinein.

Bruce schaltete zwei der Wachen aus und fixierte sie am Boden. Er war ein menschlicher Bulldozer und
eignete sich hervorragend dafür, Gegner bewegungsunfähig zu machen. Ich dagegen stürzte mich sofort auf die beiden Sendetechniker, die von unserem Eindringen so überrumpelt waren, dass ich sie schnell erledigen konnte. Drei Klicks später hatte ich Zugriff auf den Zentralrechner der Filmcrew und projizierte alle Kameraeinstellungen auf die große Bildschirmwand vor mir. Schnell verschaffte ich mir einen Überblick, während das restliche Team die übrigen Wachen in Schach hielt, entwaffnete und schlussendlich fesselte.

Links oben, konnte ich beobachten, wie Erics Gruppe auf die Bühne stürmte. Es war Zeit, die Übertragung zu unterbrechen. Ich drückte den Notfallüberbrückungsschalter und stoppte den Livestream. Die Monarchie musste fallen, aber die Welt durfte nur das sehen, was sie sehen sollte.

Wieder knackte mein Intercom, aber ich reagierte zu langsam. Plötzlich bebte die Erde.

Verdammt, was war das? Ein Blick auf die Bildschirmwand verriet es mir. Entsetzt starrte ich darauf und versuchte die Szenen, die sich vor mir abspielten, zu erfassen. Val hielt Dominic im Arm, blutüberströmt und sie schrie.

»Scheiße«, entfuhr es mir.

Was war passiert? Bis eben hatten wir noch alles unter Kontrolle. Was war mir entgangen? Bevor es mir möglich war, eine Antwort zu finden, bebte die Erde erneut. Risse bildeten sich in den Wänden, während mir die Erschütterung durch Mark und Bein ging. Das lief alles aus dem Ruder, so war das nicht geplant …

Krampfhaft versuchte ich das Gesehene zu verarbeiten, aber es gelang mir nicht. Einzig die Bilder der blutüberströmten, reglosen Körper brannten sich in mein Gedächtnis. Ohne jeden Zweifel würden mich diese bis in meine Träume verfolgen und nie wieder loslassen.

Unsere Gruppe war bereits erheblich dezimiert worden. Jene, die nicht niedergestreckt am Boden lagen, verloren jegliche Menschlichkeit. Rasend vor Wut stürmten sie in die Gemächer der Bewerberinnen und richteten ein Blutbad an. Beim Anblick dieses Gemetzels traten mir Tränen in die Augen. Wir waren genau wie sie – Monster. Es sollte niemand getötet werden, wir wollten doch nur unsere Freiheit und weder verbannt noch verfolgt werden. Und trotzdem hatten meine Mitstreiter jegliche Skrupel verloren und schlachteten eine nach der anderen ab. Abermals wurde ich stiller Zeuge, als das Leben in den Augen eines der Mädchen erlosch. Wieder sackte ein Körper leblos in sich zusammen und Blut besudelte den Boden, färbte ihn rot. Ich musste etwas tun.

»Hört auf!«, brüllte ich in das Interface, aber Vics Team reagierte nicht. »Paul, egal, wo du bist, schau, dass du zu Vics Männern kommst, die Mädchen …« Meine Stimme brach. Aber es brauchte auch nicht mehr, denn ich konnte Pauls Blick in den Kameras verfolgen. Er und sein Team hasteten los.

Wenige Augenblicke später standen sich unsere Leute gegenüber. Blaue, rote, grüne und gelbe Blitze zuckten durch die Luft. Erst als sich der Letzte entladen hatte, erkannte ich das Ausmaß: Wir hatten uns schlussendlich gegenseitig eliminiert, waren uns in den Rücken gefallen, hatten unsere Prinzipien über Bord geworfen und waren zu den gleichen Monstern geworden wie der Orden. Was hatten sie nur getan?

Es war hoffnungslos, wir hatten verloren. Unsere Mission war gescheitert, in einem Desaster geendet.

»Abbrechen«, war mein letzter Befehl.